Gefiederte Besucher in Überruhr

22.11.2015 20:31
Falkner beim Pfadfinderstamm Eberhard Wittgen

Gefiederte Besucher konnten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder des Stammes „Eberhard Wittgen“ in der letzten Gruppenstunde im Stephanus Gemeindesaal begrüßen. Falkner Detlef Schwack war gekommen, um die Kindern und Jugendlichen von seinen Greifvögeln zu erzählen. Mit dabei hatte er einen jungen Gerfalken, einen erwachsenen Bussard – und seinen treuen Hund Benny.

Aufmerksam folgen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder den spannenden Erzählungen des erfahrenen Falkners vom Leben mit den Greifvögeln. Zuerst präsentierte er einen jungen Gerfalken. Mit seinen knapp fünf Monaten ist er inzwischen schon ein wendiger Jäger der Lüfte und bereits ausgewachsen. Nebenbei erfuhren die Pfadfinder, dass Falken ungemein gut sehen können und auch großer Höhe pfeilschnell auf ihre Beute herabstürzen. Schon während des kleinen Vortrags hielten es die Kinder nicht länger aus und stellten Fragen zur Aufzucht der Tiere. Sie wunderten sich, dass Weiber – so die Bezeichnung für weibliche Greifvögel in der Falknersprache – deutlich größer sind als Terzel, die männlichen Greife. Was fressen sie? Haben sie Feinde? Detlef Schwack wusste auf alle Fragen Antworten.

Im Anschluss an den männlichen Gerfalken zeigte der Falkner den Kindern einen weiblichen Habicht, der größer war als der Falke und es auf eine Spannweite von fast 120 cm bringt. Mit dabei hatte der Falkner ein Federspiel, das wichtigste Übungswerkzeug für Greifvögel des hohen Fluges. Ein Falkner setzt diese Beuteattrappe zur Zähmung seines Vogels ein. Das Federspiel ist ein Stoff- oder Lederkissen, auf dem beiderseitig Vogelflügel befestigt sein können. Dieser Köder hängt an einer etwa 2 m langen Schnur, die der Falkner über seinem Kopf wie ein Lasso kreisen lässt. Auf dieses Zeichen kommt der Vogel zu seinem Falkner zurück. Denn zur Belohnung wartet dort ein Fleischstück auf ihn.

Spannender als alle Theorie fanden die Kinder den direkten Kontakt mit den Vögeln. Dabei erwies sich der kleinere Gerfalke geduldiger als der Habicht. Aber bei aller Neugierde blieben die Kinder vorsichtig, denn die scharfen Schnäbel und kräftigen Klauen flößten ihnen gehörigen Respekt ein. Wenn sich zu viele Kinder auf einmal näherten stieß der Falke einen schrillen Ruf aus und die Pfadfinder wussten, dass es dem Tier nun reicht and der Vogel seine Ruhe haben möchte. Immer wieder fragten die Zuhörer: Können wir die Vögel nicht fliegen lassen, aber Detlef Schwack stellte klar: Das ist hier drin viel zu gefährlich für die Vögel. Sie würden vor die Scheiben fliegen und sich verletzen.“ Darum stand für die Kinder schnell fest: „Der Falkner muss unbedingt noch mal wieder kommen und seine Begleiter im Freihen fliegen lassen. Das wäre klasse.“